Die Nacht war sehr kalt mit Nachtfrost. Mein Reisepartner besorg sich in der Auberge erst einmal eine dicke Decke für die nächste Nacht.
Eigentlich wollten wir dann als nächstes eine Waschmaschiene starten und eine heiße Dusche nehmen. Leider Fehlanzeige es gibt keinen Strom. Wir starten also ungeduscht zu unserer ersten MTB Tour weiter in das Tal hinein Richtung Ait-Hani. Die Straße ist asphaltiert und geht anfangs mal leicht bergauf und –ab. Dann kommt eine Serpentine mit größerer Steigung. Am Ende der Steigung nach 13,5 km machen wir eine kleine Rast. Danach geht es wieder moderat begann manchmal auch leicht bergab bis Ait-Hani. Wir beschließen noch ein Stück weiter Richtung Toumliline zu fahren. Wenn man weiter fahren würde könnte man in die George du Dadés kommen, da wäre aber noch ein 2.700 m hoher Pass zu überwinden. Wir kehren nach 20 km auf ca. 2.200 m um.
Während ich noch fotografiere fährt mein Reisepartner schon nach Ait-Hani um einen Cafe zu trinken. Als ich losfahren will bemerke ich, dass mein Fleecepullover, den ich auf dem Gepäckträger hatte, fehlt. Die herumstehenden Kinder sagen mir, das Achmed diesen entwendet hat. Ich biete einem Jungen DH 5, wenn er mir den Pullover wieder beschafft. Er zeigt mir ein Tor und öffnet es. Ich stehe in einem Innenhof und schiebe mein MTB bis zur Eingangstür des Hause. Eine Frau schreit aus einem Fenster im ersten Stock. Dann kommt Sie herunter und sowohl ich als auch die Kinder versuchen ihr zu sagen was passiert ist. Sie hebt Steine im Hof auf und wirft sie nach den Kindern. Ich erkläre ihr erneut, dass ihr Sohn meinen Pullover entwendet hat. Sie geht in de ersten Stock und kommt mit meinem Pullover zurück. Mangels Kleingeld gebe ich dem „Verräter“ DH 20. Um 15 Uhr sind wir wider zurück und nun gibt es auch Strom. Sofort starten wir die Waschmaschine, leider läut diese über 2 Stunden. Meine heiße Dusche ist super. Sigi hat weniger Glück. Eingeseift endet plötzlich der heiße Wasserstrahl.
Mein Reisepartner hat gestern schon beim Chef der Auberge 2 Flaschen Rotwein bestellt, da unsere aus DE mitgebrachten Vorräte so langsam zu Ende gehen. Beim Abendessen kommen wir so in den Genuss unseres ersten Marokkanischen Rotwein aus der Region Meknes. Er schmeckt hervorragend und die Flasche ist schnell geleert.