Montag, 7. März 2011

Abschied von Marokko

Vom Campingplatz nehme ich die Strasse Richtung Cap Spartel. Vor dem Cap zweigt die Strasse nach Tanger rechts ab. Es geht bergauf, dann kommt ein Abzweig nach links. Da man vom Cap keinen Ausblick auf das Meer hatte, fahre ich also diese Strasse zu Antennen auf dem Berg hoch. Vielleicht hat man von dort ja einen Ausblick zum Meer. Die Strasse endet vor einem Tor. Ansonsten ist hier dichter Wald und daher gibt es keine Aussicht.

Ich fahre zurück und folge der Strasse nach Tanger: Ich möchte zum Campingplatz Miramonte im Norden der Stadt. Es gibt keine Hinweisschilder und ich fahre mal wieder nach Gefühl und komme in belebte enge Gassen. Ich frage einen Polizisten und man erklärt mir den Weg. Dann komme ich zum Stadion. Da muss es irgendwie links weitergehen. Aber immer noch kein Hinweis auf einen Campingplatz. In ende wieder in ganz engen Gassen. Ich frage mich weiter durch und scheine richtig zu sein. Es wird immer steiler und enger. Dann sehe ich ein Tor. Ich frage und tatsächlich, da soll der Campingplatz sein. Nach mehrmaligem Klopfen öffnet sich das Tor. Hinter dem Tor geht es steil in Serpentinen hinab und tatsächlich da ist ein kleiner Campingplatz auf dem 2 Wohnmobile stehen. An der Rezeption ist niemand. Ich stelle meinen Bus ab und laufe den Weg weiter nach unten. Nach 2 weiteren Kehren erreiche ich die Strasse. Ich frage mich nur warum man im Reiseführer das so umständlich beschrieben hat, wenn der Weg hierher so einfach hätte sein können. Da mir der Platz nicht gut gefällt und anscheinend auch etwas zu weit von der Stadt entfernt ist entschieße ich mich weiterzufahren. Ich fahre hinunter zur Strasse und bereits nach wenigen Metern bin ich am Meer und folge der breiten Straße Richtung Stadt. Nach einigen Kurven sehe ich schon den Hafen. Eigentlich liegt der Campingplatz doch nicht so ungünstig und man könnte mit dem Rad einfach in die Stadt fahren. Aber ich habe keine Lust mehr umzudrehen und entscheide mich direkt zur Fähre zu fahren.

Die Ausreise gestaltet sich einfach, da um diese Uhrzeit noch wenig Andrang ist. Schnell ist Ausreisestempel im Pass und ich könnte eigentlich schon weiterfahren. Es stehen aber noch einige große Wohnmobile im Weg. Bald ist eine Lücke frei und ich kann mich rechts vorbeizwängen. Ich erhalte den Stempel für die Ausfuhr des Autos. Nun muss ich mich links durch eine Lücke zwischen den großen Wohnmobilen zwängen und mich zum Scannen des Autos anzustellen. Auch hier muss ich nicht lange warten,. da die Schnellfähre eher abfährt als die andere Fähre und daher diese Autos bevorzugt abgefertigt werden.  

Beim Scannen muss man aussteigen. Dabei beobachte ich wie das Auto eines Italieners gründlich durchsucht wird. Na hoffentlich nehmen sie mir meinen Bus nicht auch so auseinander. Als ich dran bin muss ich nur kurz die Schiebetür und die Heckklappe öffnen, und schon bin ich abgefertigt. Vor der Einfahrt zur Fähre muss ich noch einmal kurz den Pass zeigen und erneut die Heckklappe öffnen und schon steht der Ausreise nichts mehr im Wege. Alles in allem hat das ganze nicht mal eine Stunde gedauert.

Die Fähre fährt kurz nachdem ich reingefahren bin schon ab. Das Wetter ist sonnig aber es hat Wind. Nachdem die Fähre abgelegt hat merke ich das der Wind sehr heftig ist und es fängt an ordentlich zu schaukeln. Also schnell einen Kaugummi nehmen, der speziell

 für die Reiseübelkeit ist. Mir wird immer schlechter und auf dem Hocker, auf dem ich Sitze kann ich mich nicht mehr halten. Längst leuchtet auch die Anzeige, dass man sitzen bleiben muss. Als ich merke ich brauche Hilfe rufe ich nach dem jungen Mann von der Bar, der sich auch bereits rechts von mir auf einem Sitz niedergelassen hat. Er kommt sofort gesprungen und bringt mich zu einem Platz. Da er merkt wie schlecht es mir geht bringt er Wasser, Tücher, Beutel und Eis und kümmert sich rühren um mich, während es mir immer schlechter geht. Mir erscheint es, dass die Fahrt unendlich lange dauert, obwohl es doch eigentlich nur 35 Minuten sein sollen. Als die Fähre Tarifa erreicht hat bin ich noch nicht in der Lage mich auf den Beinen zu halten. Zu zweit bringt man mich hinunter zum Auto. Da ich auch nicht fahren kann fährt man mir auch nicht das Auto von der Fähre. Nun muss ich erst einmal erholen bevor ich durch die Grenzkontrolle fahren kann. Ich schaue auf die Uhr und es ist 13 Uhr. Die Fähre hat Marokko um 11:25 Uhr verlassen. Also muss die Überfahrt ca. eine Stunde länger als angegeben gedauert haben.

Mir geht es immer noch sehr schlecht als schon die andere Fähre ankommt. Da diese voll mit Wohnmobilen ist muss ich mich nun doch aufraffen mich einzureihen. Die Grenzabfertigung geht schnell und ich kann die wenigen Kilometer zum Campingplatz mit fahren.

Am Campingplatz gebe ich nur kurz meinen Pass ab und suche mir schnell einen Platz. Da ich kein Gas mehr habe bitte ich einen Nachbarn mir das Wasser in meinem Wasserkocher heiß zu machen. Nach einem Tee und einer Kleinigkeit zum Essen geht es mir bald etwas besser. Nun muss ich erst mal Gas besorgen. Ich habe Glück, der Laden hat gerade noch eine gefüllte Flasche vorrätig.

Trotz des starken Windes kann ich auf der windabgewandten Seite draußen in der Sonne sitzen. Hinten in den Bergen sieht es aber bedenklich dunkel aus. Am späten Nachmittag zieht es dann zu und der Wind wird immer heftiger, so das ich mein Dach schließen muss.