Da die Gegend hier nichts hergibt, es dazu heute auch noch Nebel hat, beschließe ich weiterzufahren, obwohl ich eigentlich noch einen Ruhetag einlegen wollte. Kaum bin ich losgefahren kommt doch wieder die Sonne. Der Wind ist heute nicht so stark. Ich fahre weiter auf der Küstenstrasse Richtung Rabat. In Bouznika Plage fahre ich zum Strand. Ich komme in eine Feriensiedlung. Die Strandseite ist mit Häusern zugebaut. Am Ende der Straße fahre ich zurück und nehme einen anderen Abzweig, in der Hoffnung einen kürzeren Weg zurück zur Strasse zu finden. Leider Fehlanzeige. Also fahre ich dann doch den gleichen Weg zurück.
Wenige Kilometer weiter gibt es ein kleines Restaurant. Auch hier fahre ich heraus. Der Platz wäre eigentlich gut, es gibt sogar auf der Rückseite des Restaurants Toiletten und eine Dusche. Dann entschließe ich mich doch weiterzufahren, was ich später bereue.
Bis Rabat finde ich an der zugebauten Küste nichts mehr. Laut dem Reiseführer soll es in Salé einen Campingplatz geben. Ich fahre also von Rabat über die Brücke nach Salé und lande in den engen Gassen der Medina: Ich sehe über die Mauer hinweg die Friedhöfe, also muss ich am Campingplatz vorbei sein. Ich frage einen Passanten und der bestätigt mir, dass es den Campingplatz nicht mehr gibt. Dort steht jetzt ein Hotel. Ich finde aus der Medina wieder hinaus und beschließe weiterzufahren.
Einige km nach Salé geht es zum Plage des Nations. Auch hier das Vertraute Bild: Bagger und Baukräne. Trotzdem unternehme ich einen Versuch fahre durch die Baustelle hindurch und zum Strand hinunter. Das sieht eigentlich gut aus und ich habe auch keine Lust zum weiterfahren. Sofort werde ich vom Platzwächter, der auch Fischer ist, in Beschlag genommen. Er zeigt mir seine Behausung, bei der ich auch direkt stehen könnte und lädt mich zum Abendessen ein. Das ist mir wieder alles zu viel. Ich will einfach nur einen Platz zum stehen und meine Ruhe. Also fahre ich doch noch mal weiter.
Bald kommt der Abzweig nach Mehdiya Plage. Es sind von der Hauptstrasse aus ca. 10 km. Hier gibt es tatsächlich noch einen Campingplatz, aber die Schranke ist geschlossen. Ich steige aus und sehe Arbeiter auf dem Platz und um die Ecke sehe ich dann auch einige Wohnmobile. Glück gehabt, der Platz ist offen. Ich nehme einen Platz abseits der anderen Wohnmobile. Meine Erwartungen an den Platz sind gering und die Inspektion des Sanitärblocks bestätigt meine Befürchtungen. Also mit Duschen wird das hier nichts.
Da ich müde bin und keine Lust zum Kochen habe mache ich mich auf in den Ort. Ich finde ein ganz nettes Restaurant und möchte eigentlich Fisch essen. Der ist aber aus. Also entscheide ich mich für Putenspieße. Das Fleisch ist sogar recht gut, auf die Beilagen könnte ich verzichten. Aber mitzwei Orangensaft, den Oliven und dem Brot bin ich dann reichlich satt.
Ich mache noch einen Spaziergang am Strand entlang. Es kommt gerade die Flut und ein Auto steht bedenklich nahe am Wasser, darum eine Horde Männer. Ich laufe weiter und muss auch zurückweichen, da das Wasser immer höher kommt. Als ich zurückschaue sind inzwischen ca. 20 Männer, mit enormem Kraftaufwand damit beschäftigt, dass Auto aus der Gefahrenzone herauszuschieben.
Dann kommen mir auch schon zwei Abschleppwagen entgegen. Die haben auch Mühe in dem weichen Sand. Ich habe mich inzwischen schon weiter entfernt. Die Abschleppwagen kommen unverrichteter Dinge rückwärts in den gleichen Spuren zurück. Bei einem der Abschlepp-
fahrzeuge qualmt der Kühler kurz bevor er das Ende des Strandes erreicht hat. Beim öffnen der Motorhaube schießt eine Fontaine heraus.
fahrzeuge qualmt der Kühler kurz bevor er das Ende des Strandes erreicht hat. Beim öffnen der Motorhaube schießt eine Fontaine heraus.
Von der anderen Seite ist inzwischen ein Fahrzeug gekommen, welches das „gestrandete“ Auto im Schlepptau hat.
Auf dem Weg zurück zum Campingplatz sehe ich die Fischer nach getaner Arbeit in den Hafen zurückfahren.
Als ich zum Campingplatz zurückkomme wartet der Mann der Rezeption schon auf meine Anmeldung. Das ist schnell erledigt. Der Platz kostet nur DH 35, dafür kann man auch die schlechte Infrastruktur in Kauf nehmen. Beim letzten Sonnenlicht relaxe ich auf dem Campingplatz bei einem Glas Wein.